53. Sitzung IFRS-FA

Der IFRS-FA erörtert die Themen und Entscheidungen der September-Sitzung des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC). Der IFRS-FA erwägt, eine Stellungnahme an das IFRS IC zu senden und darin die vorläufige Entscheidung zu IAS 12 und die Anwendungsfrage zu IAS 39/IFRS 9 sowie ggf. die Anwendungsfrage zu IAS 28/IFRS 9 zu adressieren. In der nächsten IFRS-FA-Sitzung soll darüber endgültig entschieden werden.
In seiner vorläufigen Entscheidung zu IAS 12 hat das IFRS IC entscheiden, dass bei erstmaliger Bilanzierung eines erworbenen Unternehmens, das kein Geschäftsbetrieb (business) ist, keine latenten Steuern anzusetzen sind. Der IFRS-FA sieht im Diskussionsergebnis und dem Wortlaut der vorläufigen Entscheidung des IFRS IC keine Antwort auf die Frage, ob und in welcher Höhe latente Steuern nach Erstansatz zu bilden sind. Das IFRS IC stellt mit seiner vorläufigen Entscheidung lediglich klar, dass bei Erstansatz keine latenten Steuern zu bilden seien, was dem IFRS-FA gar nicht fraglich erscheint.

Zudem soll der IFRS IC-Diskussionsstand bei der Anwendungsfrage zu IAS 39/IFRS 9 (Einbezug von Gebühren in den sog. 10-%-Test im Falle einer Modifikation)kommentiert werden, da der IFRS-FA – wie bereits in einer früheren Stellungnahme ausgedrückt – die Auffassung vertritt, dass bei diesem Sachverhalt die Standards gerade nicht hinreichend klar seien und somit eine ablehnende Entscheidung seitens des IFRS IC unangemessen wäre.

Der IFRS-FA erörtert die Ergebnisse der Diskussion in der AG Pensionen zur Verwendung von separaten Zinssätzen zur Bestimmung der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO), des laufenden Dienstzeitaufwands und der Nettozinsen. Mit Ausnahme des First-Year-Spot Rate Approach erachtet der IFRS-FA die durch die AG identifizierten gängigen Verfahren (herkömmliches Verfahren, vollständiges Zinsstrukturverfahren, vollständiges Zinsstrukturverfahren nur für den laufenden Dienstzeitaufwand, One-Year-Forward Rate Approach, Split Discount Rate Approach) zur Ableitung der Zinssätze als nicht im offenkundigen Widerspruch zu IAS 19 stehend. Zwar sieht der IFRS-FA die bei einigen Verfahren systematisch entstehenden versicherungsmathematischen Verluste, die im OCI zu erfassen sind, aufgrund der Verlagerung aus dem Periodenergebnis kritisch. Da aber zum einen in IAS 19 explizit die Darstellung bestimmter Erfolge im Periodenergebnis und anderer im OCI vorgesehen ist und zum anderen einzelne Komponenten des Pensionsaufwands präziser als im herkömmlichen Verfahren bestimmt werden und damit der Logik von IAS 8 folgend ein höherer Informationsnutzen für den Abschlussnutzer erzielt wird, sieht der IFRS-FA keinen hinreichenden Grund, eines der alternativen Verfahren (mit Ausnahme des First-Year-Spot Rate Approach) abzulehnen.

Ein Wechsel vom herkömmlichen Verfahren zu einem alternativen Verfahren kann i.d.R. als eine Änderung der rechnungslegungsbezogenen Schätzung i.S.v. IAS 8 (change in accounting estimate) angesehen werden.

Der IFRS-FA beschließt, die Anwendungspraxis alternativer Verfahren weiter zu beobachten und sich ggf. dem Thema zu

Der IFRS-FA diskutiert die aktuellen EFRAG-Aktivitäten im Rahmen der Übernahme von IFRS 16 Leasingverhältnisse in EU-Recht und dabei insbesondere das bevorstehende Konsultationsdokument, welches bereits wesentliche Teile des Entwurfs der Indossierungsempfehlung beinhalten wird. Der IFRS-FA beschließt, gegenüber EFRAG Stellung zu nehmen und die Erörterung seiner Stellungnahme zum Gegenstand der nächsten FA-Sitzung zu machen. Zudem sollen die deutschen Konstituenten um Beantwortung der im Konsultationsdokument vorgesehenen Fragestellungen gebeten werden. Die auf diesem Wege erlangten Erkenntnisse sollen dann in der finalen DRSC-Stellungnahme berücksichtigt werden.